Lehr- und Forschungsstation: Versuchsbetrieb für Organischen Landbau Wiesengut
Die Versuchsbetrieb für Organischen Landbau "Wiesengut” wurde der Landwirtschaftlichen Fakultät der Universität Bonn im Jahre 1985 zur Verfügung gestellt. Seitdem wurde der Betrieb konsequent auf den Organischen Landbau umgestellt und entsprechend dem Organisationsprinzip des landwirtschaftlichen, weitgehend in sich geschlossenem Betriebsorganismus entwickelt.
Der Betrieb ist Mitglied in den Anbauverbänden "Naturland" und „Bioland" und in den Lehr- und Forschungsschwerpunkt "Umweltverträgliche und Standortgerechte Landwirtschaft" (USL) der Landwirtschaftlichen Fakultät Bonn als Projektbereich Wiesengut eingebunden.
KONZEPT
Modellbetrieb Wiesengut: Multifunktionale Landwirtschaft durch Organischen Landbau
Prelude
Das hier vorgelegte Konzeptpapier beschreibt den originären Ansatz der Forschung auf der Lehr- und Forschungsstation Versuchsbetrieb für Organischen Landbau Wiesengut, Hennef/Sieg. Landwirtschaftlich-agrarökologische Forschung findet hier 1. in einem heuristischen Ansatz auf gesamtbetrieblicher Ebene gestützt auf Referenzflächensystemen, Dauerbeobachtungsflächen und statischen Transekten, standortangepassten Naturschutzstandards, Ökobilanzierung und Betriebsanalyse- und Bewertungsprogrammen statt. In einem 2. Ansatz werden zahlreiche Teilprojekte mit klassischem faktoriellen Ansatz zur Produktionsökologie und zum Schutz gefährdeter Ressourcen und Umweltgüter wie Boden, Wasser, Luft und Klima, Naturschutz und Biodiversität, Hege und Jagd durchgeführt. Handlungsoptionen multifunktionaler Koppelproduktion werden abgeleitet. Für kooperationsinteressierte Wissenschaftler verschiedenster Fachdisziplinen werden die Teilprojekte kurz beschrieben, der gesamtbetriebliche Ansatz vor dem Hintergrund des aktuellen Wissensstandes erläutert. Das Konzept der Betriebsentwicklung des Wiesengutes dient dem Oberziel der beispielhaften Evolution eines suffizienten, effizienten und multifunktionalen Organischen Landbaus im Modellbetrieb, durch:
- Rekrutierung von Daten in den unterschiedlichsten Umweltwirkungsbereichen;
- Erarbeitung von Strategien und Lösungen;
- Diskurs/Dialog in Forschung, Lehre und Praxis;
- Wissenstransfer;
- Teilhabe als Betrieb im ‚Orbitaries‘- Netzwerk der deutschen Agrarökosystemforschung (s. Grundsatzpapier DFG, WOLTERS et al. 2014);